WAS WIR WOLLEN
Wir wehren uns nicht gegen die «Querung Grüze» und die damit verbundene Transformation des Gebiets. Wir wehren uns aber entschieden dagegen, dass dieses Haus als Teil der Stadt- und Quartieridentität abgerissen wird. Nicht zuletzt werden mit dem Abbruch des Hauses ebenso wertvolle Ressourcen und graue Energie verschwendet.
In der Stadt Winterthur wurde bereits genug historische Architektur vernichtet. Das Haus an der ST. GALLERSTRASSE 130 muss als Teil von Winterthurs Geschichte und Identität erhalten bleiben.
WIR FRAGEN
Wir fragen die Stadt Winterthur und Stadträtin Christa Meier als Vorsteherin vom Departement Bau,
- wie das Quartier Neuhegi-Grüze ohne die Geschichten, die dieser Ort zu erzählen hat, für zukünftige Generationen zu einem zentralen und lebendigen Stadtteil werden soll?
- warum das historische Gebäude an der ST. GALLERSTRASSE 130 nicht als Zeitzeuge in den neu entstehenden Stadtteil integriert wird, was eine Aufwertung des Quartiers zur Folge hätte?
- warum nach dem fatalen Abbruch des Büchi-Hauses an der SALSTRASSE 20 ein weiteres schützenswertes Haus in Winterthur unnötig abgerissen und von Neubauprojekten verdrängt werden muss?
- ob die Weiterentwicklung einer Stadt nicht per se die Integration ihrer Vergangenheit, Identität und Geschichte beinhaltet?
- wie sich der unreflektierte Abbruch eines qualitativ hochwertigen und historisch bedeutsamen Bauwerks gegenüber der geschichtsbewussten Winterthurer Bevölkerung, der Umwelt und dem Handwerk rechtfertigen lässt?
WIR FORDERN
Wir fordern die Stadt Winterthur und Stadträtin Christa Meier als Vorsteherin vom Departement Bau auf,
- das geschichtsträchtige Gebäude als Teil der Weiterentwicklung des neuen Winterthurer Zentrums Neuhegi-Grüze zu betrachten und in diesem Zusammenhang alles erdenklich Mögliche zur Erhaltung der Liegenschaft zu prüfen. Für das Gebiet und die zukünftigen Neubauten ist die Präsenz älterer Gebäude ein unbestreitbarer Mehrwert. Die Winterthurer Bevölkerung will keine Anonymität und historische Leere im neuen Stadtteil.
- den historischen und kulturellen Wert des Gebäudes für das Grüze-Quartier und die Stadt Winterthur anzuerkennen und den Erhalt des Bauwerks zu sichern, so dass auch kommende Generationen davon profitieren können.
- den städtischen Abbruchentscheid über die schützenswerte Liegenschaft ST. GALLERSTRASSE 130 zu überdenken und auf jeden Fall zu rechtfertigen.
- sich mit der Tragweite auseinanderzusetzen, die der Abbruch dieses Hauses für die Geschichte der Stadt, des Quartiers Grüze und für die Winterthurer Bevölkerung bedeuten würde.
- sich grundsätzlich und kritisch mit der Gestaltung und Städtebauplanung rund um die Brückenquerung Grüze zu beschäftigen. Ein zukunfts- und alltagstaugliches Zentrum erfordert den Einbezug von architektonischem Bestand, aber auch von Begegnungsorten sowie Freiräumen wie z.B. Parks und Grünflächen. Ein schnelles und renditeorientiertes Hochziehen gewaltiger Neubauten reicht nicht für ein zukunftsorientiertes Quartier (siehe Foto aktuelles Stadtmodell). Dass es im Eiltempo hochgezogenen Stadtgebieten an Lebendigkeit fehlt, zeigt sich an der aktuellen Situation von Neuhegi nur zu gut.